Gestern Abend hab ich schon alles für den Markt vorbereitet, Taschen, kleine Geldscheine, Kleidung,……
8.00 Aber was sehen meine noch müden Augen, wenn ich auf die Dachluke schaue? Es regnet! Nein! Noch nie war ich so nah bei diesem Markt, jetzt kann ich sogar rüber sehen. Normalerweise bedeutet Markttag für mich mit dem Roller oder dem Rad ca. 20 Minuten her rollern. Und jetzt bin ich hier an der Kaimauer, seh rüber zum Markt und es regnet, besser gesagt, es schüttet!
Wie unfair!
Aber vielleicht hört es ja noch auf und es gibt ein paar hartnäckige Stände mit Dach und Schirme. Ich wollte frisches Obst und Gemüse kaufen und ein bisschen schnuppern, was es sonst noch gibt.
Unser kleiner Vogel tappst über die Dachluke mit Futter im Schnabel für seine Jungen. So niedlich der Kleine!
Wir können ja mal aufstehen. Heute wird es nichts mit Frühstück auf der Terrasse , dazu schüttet es viel zu stark.
Der Ort ist wie ausgestorben, niemand ist auf der Straße.
11.00 Der Regen hat ziemlich aufgehört.
“Na was ist jetzt mit deinem Markt?” hör ich Kurt sprechen. “Ich kann schon Menschen und Stände sehen.”
Eine kleine Völkerwanderung beginnt. Von Überall kommen Menschen mit Taschen und Einkaufswagen und bewegen sich Richtung Markt.
Natürlich sind nur wenige Stände aufgebaut, aber ich bekomme, alles was ich wollte, sogar einen neuen Bikini und eine neue Hose für Kurt. Außerdem Oliven, ein Grillhuhn mit Bratkartoffel, Kartoffel und jede Menge Obst und Gemüse. Wunderbar, danke
Vor uns an der großen alten Kaimauer steht ein 2 Master Segelboot, danach eine riesige 3 Mast Segelyacht und danach hat ein weiteres Schiff angelegt. Wir können die Generatoren hören.
Gehen wir mal schauen.
Auf der luxuriösen, großen Segelyacht kann man eine Reise buchen. sie fahren durchs Mittelmeer, Korsika, Sardinien, Sizilien, bis Griechenland. Schon im Winter, wenn wir hier sind, haben wir diese Yacht gesehen. d.h. wenn sie nicht unterwegs sind, haben sie hier ihren Dauer Liegeplatz.
Ein doppelt so lang wie übliches Fluss Kreuzfahrtschiff aus Basel hat hier angelegt und die Menschen strömen raus, um den Hafen zu besichtigen.
Wir machen gleich einen kleinen Verdaungs Spaziergang und betrachten dieses so lange Schiff. Mit solch einem langen Schiff kann er nicht aufs Meer. Das bricht in der Mitte auseinander bei Wellengang. Naja ist ja auch für die Rhone gedacht. Sie führt bis in die Schweiz und scheinbar groß und breit genug. Es kommen ja auch Frachter aus der Schweiz runter hier her. Denn hier gibt es eine Schleuse in den Hafen hinein und für die Frachter im Kanal eine Ablade Stelle.
Etwas muss ich bei der Gelegenheit anbringen, was ich heute beim Telefonieren gehört habe.
Wenn ich meinen Bericht plötzlich unterbrechen muss, weil ich irgendwo am Schiff gebraucht werde, dann klappe ich natürlich das Notebook zu und es stoppt dort, wo ich gerade aufgehört hab. Das passiert nicht weil wir essen oder essen bereiten müssen, sondern weil etwas Wichtiges anfällt, oder z.B. ein Schiff unseren Kurs kreuzt.
Oder Handy und Notebook haben keinen Strom mehr, was oft vorkommt, weil sie schon älter sind und das Internet ist ausgefallen, ein letzter Punkt. Alles nicht so einfach!
17.00 Wir rollern in unsere Marina um das Platz Thema zu kontrollieren und ob das Kran Becken und davor frei sind. Natürlich hängt ein Segelboot so davor, dass wir nicht ins Kran Becken vorbei können. Aber er meint er kommt Morgen um 16.00 dran. Wenn dann niemand nachrückt müssten wir es schaffen, hinein zu zielen. Es ist auch schon Wind von hinten, d.h. Kurt muss mit dem Retourgang beim reinfahren bremsen, ich dann raus springen auf der Seite, die näher ist und schnell festbinden. Meist sind eh viele freiwillige Helfer da.
Wir werden sehen.
Hin und zurück sind es 7km und wir waren ziemlich flott mit dem Roller tretend unterwegs.
18.00 Die Roller kommen wieder aufs Deck und wir müssen noch 2x zum Supermarkt, denn jetzt ist er hier ums Eck, dann ist er weit entfernt.
Zum 1. Mal kaufen wir Mineralwasser. Bis jetzt haben wir Kurt´s produziertes Osmosewasser aus Meerwasser immer nur getrunken. Aber falls das Hafen Wasser chloriert ist, wollen wir es nicht trinken, das schmeckt schrecklich.
Noch ein 2. Mal zum Supermarkt wegen Fisch, Fleisch, Käse und Wurst. Alles zusammen hätten wir nicht auf einmal in unser Nachzieh Wagerl gebracht. Besonders bei den Wasserflaschen ist es ziemlich in die Knie gegangen. Aber das Wagerl lebt noch!
Hunger! Jetzt kommen wir dran und sitzen draußen und essen. Der Mistral hat fast alle Wolken vertrieben und es scheint schon seit Stunden wieder die Sonne.
Auf einmal hör ich Kurt sagen:” Was rollt denn hier ran?” Ich dreh meinen Blick nach Westen und eine riesige Sturm Walze rollt sehr schnell heran. Sieht mehr als bedrohlich aus. Was sagt das Regen Radar und die Blitz App? Zieht es wirklich vorbei? Wenn dann wird es sehr knapp.
Eine starke Windböe lässt uns sofort alles hinein räumen.
Es zieht über uns hinweg, ohne Unheil anzurichten. Das hab ich nicht gedacht. Die letzte Sturm Walze hatte auch Hagel geladen.
Gott sei Dank!
21.00 Pünktlich wie ein Uhrwerk mit der letzten Dämmerung sind auch die Gelsen wieder da. Jetzt heißt es hineingehen, alle Fenster schließen, Gelsen Stecker anstecken. Erst wenn es richtig dunkel ist, kann man bekleidet wieder raus. Tagsüber schlafen sie scheinbar und belästigen uns nicht die kleinen Vampire.