7.30 Unser Wecker läutet. wir haben wunderbar geschlafen, weil es kühler war und das Fenster über unserem Kopf die ganze Nacht offen stehen konnte.
Der Mistral Wind ist noch nicht so stark. Heute soll er bis zu 80 km/h bekommen. Ob sie uns da wohl kranen?
Die Schweden schlafen noch. Ich bin ja so froh, dass ich ihm überzeugt hab gestern Abend, das Kran Becken zu verlassen. Sonst müssten die beiden Schiffe jetzt ausfahren, um Platz zu tauschen und jeden Moment kann der Mistral richtig loslegen.
Niemand stellt sich grundlos ins Kran Becken, wenn er nicht gekrant wird.
8.05 wir hören den Kran. Er hat ihn schon gestartet. Los geht´s! Schnell das Schiff verlassen und eventuell an den Leinen mithelfen. Aber sie sind so professionell. Sie machen das den ganzen Tag und man kann sich wirklich auf das Team verlassen.
Wenige Minuten später hängt unsere Sailhymen auch schon auf den Gurten und wird aus dem Wasser gehoben.
Brav war sie, die alte Lady aus 1989 und wir dass wir heil und gesund, ohne böse Vorkommnisse wieder zurück sind hier im Hafen. Ich weiß noch wie aufgeregt wir waren im Juni, als es losging.
Ich möchte gerne wieder zu unserem alten Platz, denn dort führt ein Beton Streifen durch den Stellplatz. Das bedeutet, dort sind keine Mörder Disteln und es kann auch kein Wasser stehen.
Wann immer wir im Winter hierher kommen, schauen die Stellplätze wie See Grundstücke aus und viel Wasser steht vom Regen unter den Schiffen. Auf Grund der Boden Beschaffenheit versickert es nicht oder nur in Zeitlupe. wir hatten Gummistiefel an, vor 2 Jahren, um von der Straße zum Schiff zu gelangen.
Ich stell mich gleich zum bewährten Platz, den sie schon wieder für uns vorgesehen haben. Das gibt Trinkgeld.
Nach kurzer Zeit steht Sailhymen auf 4 Stumpen, in die Waage gebracht, Hölzer und Gummi drunter.
Mistral fängt zu blasen an und auf unserer runde muss ich mich schon bei Kurt festhalten, um nicht ins Meer geblasen zu werden. Das sind jetzt über 80 km/h, das kenn ich schon.
Sehr brav war der Wind, dass er gewartet hat, bis Sailhymen gut auf ihrem Stellplatz steht. Jetzt jagt er durch den Hafen mit voller Kraft. Welch eine Energie steckt da dahinter.
Wir bereiten noch Frühstück und genießen die milde Sonne kombiniert mit dem starken Wind. Kurt meint, er möchte immer hier sitzen bleiben, so angenehm ist es im Moment. Ich denke, da sind wir in kürzester Zeit zu Mumien. Der trockene Mistral hat die Luft Feuchtigkeit bereits nach kurzem Wehen auf 20% gesenkt.
Jetzt heißt es ständig auf Wasser trinken zu achten, da wir sonst austrocknen und es erst merken, wenn wir Kopfschmerzen bekommen. Auch die Elektrolyte sind jetzt wichtig.
Jetzt geht´s ans ausräumen. Alles muss raus und sortiert werden nach Winter, Sommer, was geht mit, was bleibt da, was brauchen wir im Wohnmobil während der Reise. Nicht so einfach.
Kurt hat uns einen neuen 10 Liter Boiler gekauft und hierher schicken lassen. Ich hab ihm bereits aus dem Büro geholt und er versucht ihn im Wohnmobil einzubauen. Allerdings muss der alte zuerst raus. Auf der Fahrt hierher gab es immer wieder eine Gas Störung und wir konnten kein warmes Wasser mehr bereiten und auch nicht heizen. Das Gas Gerät ist immer Fehler behaftet und fliegt jetzt raus.
Weiter geht es mit Ausräumen, Wäsche waschen, sortieren,……Der trockene Wind ist sehr gut geeignet zum Trocknen der Wäsche. Da geht es Blitz schnell.
Das wird noch ein paar Tage dauern bis wir fertig sind.
Sonnenuntergang im Hafen ist immer schön!
Und die typischen Mistral Wolken. Ich war leider zu langsam. Gerade waren sie noch blutrot.
Jetzt machen wir bald Schluss für Heute. Ich bin schon so viele Male mit und ohne Utensilien die steile Badeleiter rauf und runter geklettert und fühle mich, als hätte ich mehrere Turnstunden gehalten.