8.30 Wir kontrollieren das Wetter. Das Meer ist völlig ruhig und glatt.
Ich geh jetzt hier nicht ins Wasser schwimmen. In der Nacht hab ich soviel sowohl negatives über die Chemiefabrik am Ufer gelesen, als auch positives. Das Meer ist türkis, milchig und man sieht nicht so weit runter.
Viele sagen dass früher viel Quecksilber und Blei ins Meer geleitet wurde von der Fabrik, mittlerweile aber nicht mehr. Sie erzeugen die Grundbasis für Waschsoda und vielen anderem auch.
Gestern war noch richtig viel Wind, da war das Wasser gut durch gemischt, aber heute da das Meer so ruhig ist, lass ich schwimmen aus. Es zieht mich heute nicht ins Wasser.
Wir haben noch mindestens 6 Stunden Fahrt vor uns. Das Meer ist ruhig, die Gewitter sind von den Wetter Berichten fast zur Gänze verschwunden. Wir könnten Piombino, das Festland auslassen und direkt übers Meer Elba ansteuern.
Nach einiger Zeit sieht man ganz klein am Horizont ein paar Land Zipfel. Das muss Elba sein.
Wenige Schiffe sind unterwegs, wir kommen gut voran.
Nachdem der Wind ansteigt, lassen wir die Genua raus und fahren nur noch mit einem Motor, um Diesel zu sparen und haben die gleiche Geschwindigkeit wie vorher mit 2 Motoren.
Endlich sind wir vor Elba!!! Ich kann´s noch gar nicht glauben. 2 Wochen durchgehend fahren, täglich 6-8 Stunden, keinen Tag Pause machen und jetzt sind wir da. Wir wollten das milde Wetter Fenster nützen und es hat sich als richtig erwiesen. Montag, Dienstag ist im kompletten Mittelmeerraum ein monströser Mistral Sturm zu erwarten. Bis dahin haben wir schon einen guten, geschützten Platz hier auf Elba.
Die letzte Strecke heißt es besonders gut auf die Fähren zu achten, die hier kreuz und quer fahren und Touristen mit und ohne Autos transportieren.
15.30 Wir fahren in die Ankerbucht von Porto Azzurro. Dort gibt es einen hübschen Ort und auch eine Tankstelle.
Das Anker Manöver erweist sich als besonders schwierig. Noch nie haben wir solange gebraucht. Aber in dieser schmalen Bucht ist 1. nicht viel Platz, dann kommt der Wind ständig aus anderen Richtungen, die Boote schwellen unterschiedlich und zu allem Übel gibt es viel Seegras, wo kein Anker hält.
Mal sind wir bei dem einen Schiff zu nahe, mal bei dem Anderen. Es ist zum Verzweifeln und schrecklich heiß. Heißer Wind fährt durch die Bucht.
Ich hab aufgehört mitzuzählen, aber ich denke 5 Ankermanöver haben wir gebraucht. 2x war das Seegras daran Schuld, dass wir wieder abbrechen mussten..
Jetzt aber ins Wasser springen und schwimmen, aber das Meer ist keine Abkühlung mehr, es hat 29,4 Grad. Thermen Wasser hat Flo gestern gemeint zu meiner Wasser Temperatur.
Ich dachte es wird kühler, aber scheinbar noch nicht.
18.00 Wir müssen in den Ort bevor die Tankstelle sperrt und uns danach dort ein wenig erholen und vielleicht verwöhnen lassen in einem netten Lokal.
Genau 2 Wochen haben wir hierher gebraucht vom Westen des Mittelmeeres, bis zum Osten nach Genua und dann in den Süden. Zurück sollten wir übers offene Meer fahren, das geht vielleicht nicht anders. Wenn ein gutes Wetter Fenster da ist, dann fahren wir 20 Stunden übers offene Meer von Korsika weg bis Nizza.
Wir haben 100 Liter Diesel mit dem Beiboot geholt und am Schiff verstaut und fahren wieder zurück in den Ort und flanieren durch die kleinen, hübschen Gassen, schauen in die Geschäfte und suchen ein Lokal, das uns gefällt.
Wir bleiben noch bis 22.00 im Ort.
Es will einfach nicht abkühlen.
Schließlich fahren wir doch zurück zum Schiff. Hier ist es ein wenig kühler. Ich geh im dunkeln schwimmen und es ist sehr angenehm. Allerdings beträgt die Wasser Temperatur immer noch 29 Grad.
Rund um die Ankerbucht sind Lokale und von überall hört man Musik. Wir waren früher mit den Kindern oft auf Elba aber ich kann mich nur wenig daran erinnern.
Das kommt vielleicht wieder.