Donnerstag, 24.7.2025 – ständiger Wind- und Richtungs Wechsel wecken mich auf!

7.30 Unser Katamaran geht auf und ab, nicht links rechts, sondern auf und ab. Wenn ich beim Fenster raus sehe, ist das kleine hölzerne Segelboot aber recht nahe. Kurt schläft noch. Ich geh mal nachsehen.

Das Boot ist auch recht nahe, aber der Besitzer würdigt mich keines Blickes, sondern sitzt auf seinem schaukelnden Segelboot und angelt. Ok!

In der Bucht herrscht ein wenig Chaos, da gestern Nacht bei ruhigstem Wetter alle in die andere Richtung geankert haben. Somit stimmen die Abstände der Boote zueinander nicht mehr und manche kommen sich eindeutig zu nahe. Dann heißt es Anker raus und weiter weg fahren.

Immer wieder höre ich Ankerketten Geräusche. Wir stehen gut sagt die Ankerwache am Handy.

8.00 Alle drehen wieder einmal um, dieses Mal in die komplett andere Richtung. Wieder dauert es eine Weile bis sich die vielen Boote geordnet haben. Einige fahren weg.

Wir bereiten unser Frühstück, heute in kurzen Sequenzen, weil es sogar auf unserem Schiff wackelig ist. Besonders wenn alle wieder quer zu den Wellen stehen. Aber es gibt heute alles: Tee, Kaffee, weiches Ei, Croissant, (hat Kurt gestern im Supermarkt entdeckt) und meinen Brei mit frischen Erdbeeren und Heidelbeeren……Das müsste für eine Weile ausreichen.

Wir studieren alle möglichen Wetterberichte. Ein paar sagen zwischen 2.00 und 4.00 früh möglicherweise Regen von Korsika kommend und vielleicht auch Gewitter, andere sehen nur Gewitter. Und das alles kommt natürlich schon wieder als Störungsfront vom Atlantik.

Wir können nichts machen, wir bleiben jetzt einfach ein paar Tage hier, bis es sich beruhigt hat.

Hinter uns liegt eine Segelyacht mit Schweizer Flagge. Der Besitzer oder gemietet, das weiß ich ja nicht, verscheucht alle Boote, die in seiner Nähe vor Anker gehen wollen.

Was ist denn mit ihm los? Man kann es auch übertreiben. Wir beschützen auch unseren Ankerplatz, wenn ein Boot sich nähert, dass sich niemand zu knapp davor hin legt, aber bei ihm darf ja keiner nicht mal in die Nähe kommen und wieso lassen sich denn alle verscheuchen. Das geht jetzt schon seit 9.30 so.

Endlich wagt es jemand in seiner Nähe den Anker zu legen. Wir sind gerade auf den Weg in den Hafen und halten kurz bei dem mutigen Segler und sagen ihm, er soll sich nicht vertreiben lassen, vor ihm der Schweizer ist verrückt. Er glaubt, die Bucht gehört ihm alleine. Sie lachen. Gleich danach fährt noch ein weiteres Beiboot vorbei. Alle, die hier vor Anker liegen schon länger, haben dieses Zeremoniell beobachtet.

Endlich hat es jemand gewagt, weil er dieses Mal nicht schnell genug wieder hoch kam aus dem Boot. Normalerweise sitzt er an Deck und hält Wache.

Aber die Plätze werden natürlich immer weniger. Da kann man sich nicht so verrückt verhalten.

Wir ziehen wieder eine Runde durch unser bekanntes Porto Azzurro. Es ist noch sehr mild.

Dieses Mal ganz brav ohne Eis zu kaufen.

21.00 Wir schaffen es noch bei Tageslicht wieder zum Schiff zu fahren. In der Dunkelheit ist es nicht einfach sein Schiff wieder zu finden, denn außer den Ankerlichtern an der Spitze des Mastes, brennt ja nirgends Licht.

Humus gibt es in Italien, oder zumindest auf Elba nirgends zu kaufen. Somit hab ich heute Mittag einen ganzen Becher Humus produziert auf den wir uns jetzt freudig hermachen.

Als letzte Tätigkeit des Abends heißt es noch das Wetter kontrollieren auf allen möglichen Seiten. Erst dann geht´s ins Bett! Und ich hoffe, dass das angesagte Gewitter um 2.00 und der Regen nicht kommen.

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