Niemand bewegt sich. Ob sich der Wecker von alleine wieder abstellt, wenn wir nicht aufstehen. Der Wecker muss doch irgendwann aufgeben.
Es war viel zu heiß in der Nacht und ist viel zu spät geworden.
8.30 Wir kontrollieren das Wetter und ich bereite das Frühstück.
Auf zum morgendlichen Schwimmen. Die Wasser Temperatur ist gesunken, obwohl es so heiß war in der Nacht. Der Anker Bericht sagt es hatte bis zu 30km/h Wind und der wind hat das Meer wieder etwas durchgemischt. Das ist gut für die tägliche Gewitter Tätigkeit.
Wir haben heute eine kürzere Strecke, da wir ja gestern bereits ans andere Ufer gefahren sind, um dort zu ankern.
Wir sind in der Toskana und am Weg liegen die Cinque Terre, jene 5 bekannten, alten Fischerorte, die man bewandern kann, von einem Ort zum nächsten. Wir fahren daran vorbei. Davor ist genau dieser Abschnitt als Meeres Schutzgebiet eingezeichnet, was aber die Ausflugsboote nicht daran hindert, mit Vollgas zu fahren.
Sehr, sehr spannend ist die felsige Küste mit ihren Höhlen und den kleinen, bunten Dörfern dazwischen.
Kurt hat Gemüse geschnitten, alles was wir noch hatten und ich hab einen riesigen Eintopf bereitet, sogar Linsen kamen mit rein.
15.00 Wir biegen in den großen Golf von La Spezia ein. Der Wind frischt auf knappe 40km/h auf.
Ober uns ist schon wieder diese tägliche Gewitter Wolke, die uns überall hin nach folgt.
Viele kleine Ankerbuchten gibt es hier. Wir entscheiden uns für die gegenüber liegende Seite, für den kleinen Ort Lerici, obwohl es Wind mäßig jetzt nicht so günstig ist. Aber angeblich soll der Wind um 16.00 umdrehen und dann liegen wir perfekt vor Anker vor dem Ort. Außerdem wissen wir nicht was das Gewitter vorhat.
Die Wasser Temperatur ist auf 25,7 abgekühlt, was gut ist, wenn es sich nicht so aufheizt, wegen der Gewitter.
Ich versuche eine Runde ums Boot zu strampeln, komm aber fast nicht von der Stelle. Was ist da los? Obwohl es fast windstill ist mittlerweile.
Ich entscheide nur 1,5 Runden zu drehen und abzuwarten.
Plötzlich dreht der Wind um und fetzt mit 45 km/h aus der anderen Ecke heraus. Das war also der Grund. Gut, dass ich schon wieder am Schiff bin.
Der Wind dreht um und wir liegen vor dem Ort, wie geplant.
Das Gewitter ist ins Landesinnere gezogen und beginnt sich aufzulösen.
Perfekt! Jetzt möchte ich noch an Land und einen Supermarkt suchen. wir haben alles an Gemüse, das wir noch hatten, in den Eintopf geworfen. Wir brauchen dringend Frisches!
Zuerst versuchen wir aber noch online für uns einen Marina Platz zu buchen, was uns aber nicht gelingt, weil entweder die Kreditkarte nicht passt, oder der Code oder das Sicherheits Thema,…… ärgerlich.
Ich werde einfach mutig Morgen früh anrufen und versuchen italienisch zu sprechen, so dass sie mich verstehen.
18.15 Jetzt aber flott bevor der Supermarkt sperrt. Es ist nur ein kleiner Conad mit sicher auch durch di große Hitze vergammeltem Obst und Gemüse, aber mehr finden wir hier nicht. Wir machen das Beste draus. Wird eh verkocht, meint Kurt!
Aber der Ort ist mehr als entzückend.
Kleine, enge Gassen, bunte Häuser, hübsche Lokale an jeder Ecke, kleine Geschäfte mit schicker Mode. Ja so stell ich mir Italien vor, nicht so wie gestern der protzige Ort.
Wir bleiben noch bis zum Sonnenuntergang und genießen dann an Bord noch unseren frisch gekauften Parmesan Brocken mit einem herben Lambrusco.
Milder Wind weht, es ist nicht mehr so heiß wie gestern.