Freitag, 27.7.2012 – Gewittersturm!

Donnerstag nacht war ich schon erstaunt über 27Knoten Wind. Vorallem weil die Wetterberichte keinen Sturm vorhersagten.

Aber nachdem unsere Anker gut eingefahren waren sind wir am Donnerstag, knapp nach Mitternacht zu Bett gegangen.

1.00 Ich werde von starkem Windlärm wach, brauche ein paar Minuten, um zu erkennen was ich hier höre, wecke Kurt auf. Der sagt nur verschlafen, schlaf weiter. Das Dröhnen und Klappern wird unglaublich laut. Ich springe auf und reiße die beiden Türen auf, um zu sehen, was da vor sich geht.

Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Neben dem Boot stürzt das Meer vorbei, als wär es ein reißender Strom. Viele Stricke surren und Wanten klappern. Es ist finster, nur tosender Windlärm. Schnell die Meßgeräte aufdrehen und Kurt wecken.

Ich bekomm schlottrige Knie und schicke 100 Reiki CR ins Universum für alle hier in der Bucht liegenden Boote, daß wir diesen Sturm heil überstehen. Wir hatten knappe 40 Knoten Wind. Kurt kontrolliert die Ankerleinen und Ketten und sieht nach, ob etwas ungewöhnlich aussieht. Wir verhängen das Beiboot noch strenger und binden den Mastbaum in die Mitte, damit er weniger Windangriffsfläche hat.

Immer wenn der Wind schwächer wird, hoff ich daß es vorbei ist, aber er fängt immer wieder an zu toben.

Wenn man bedenkt daß  voriges Jahr in Nidry, in Griechenland, ein Tornado durch die letzte Bucht gezogen ist mit 100 Knoten, ist dies für mich völlig unvorstellbar, welche Kraft Wind hat.

Wir bleiben noch so lange wach, bis der Wind etwas nachlässt. Ich hätte mich gar nicht niederlegen können.

Immer wenn Kurt wieder eine Kontroll Runde am Boot macht, verfolg ich ihn mit den Augen.

Wenn  bei so einem Sturm jemand ins Wasser fällt, unvorstellbar.

Das Meer als reißender, dunkler Strom….

Irgendwann müssen wir dann doch eingeschlafen sein.

6.00 früh, ich werde von Wellen geweckt. Alle Boote stehen quer zu den Wellen, da der Wind aus Norden kommt und schwanken stark. Ich marschiere wieder mit Decke und Polster ausgerüstet zu meinem Hundeplatz unterm Tisch.

Für alle, die meinen Hundeplatz nicht kennen. Der Tisch ist die Mitte des Schiffes und da schwankt es nicht so, drum sagen wir immer scherzend ich geh auf meinen Hundeplatz schlafen.

9.00 es ist bedeckt und etwas Wind.

Wenn ich Sailhymen so ansehe, dann denk ich, ich hab den Sturm vielleicht geträumt heute nacht. Aber ich seh daß der Baum anders festgemacht ist, wie sonst… ich habs nicht geträumt, es war echt!

brav war das Schiff!

Jetzt erst bemerken wir daß ringsum alle Boote putzen. Das ganze Schiff ist mit rotem Sand übersät. Der gestrige Regen brachte nachdem es Südwind war wieder reichlich braunen Saharasand mit und verteilte ihn auf den Booten.

12.00 wir wollen wieder nach San Antonio auf Ibiza.

Wir waren lang genug auf Formentera. Bei aller Schönheit von Strand und Wasser, ist es doch auch mühsam dort, wegen der vielen Fähren und den unentwegten Wellen.

Wir fahren  mit Unterstützung der Genua (Vorsegel) nördlich. Das Wasser ist ruhig und wenig Wind. Wir bleiben mitten auf der Route stehen und ich geh 2x schwimmen und genieße das Wasser ohne aufgebrachte See.

Wasserthemperatur 27,5 – das passt auch.

18.00 in SanAntonio angekommen kaufen wir wieder 5 Std Internet und berichten von unseren Erlebnissen.

Die Benzinpumpenmembran ist gerissen! darum bekommt der ältere der beiden Motoren nicht genug Diesel und bringt keine Leistung. Kurt zerlegt die Pumpe und baut aus einer Wurstverpackung eine neue Membran.

Großartig Kurt! Sie läuft wieder!

 

 

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