Sonntag, 7.8.2022 – Dienstag, 9.8.2022

Sonntag:  Der Morgenwind kommt heute aus Westen, d.h. die Sonne brennt ins Cockpit rein, gnadenlos.

Es ist ablandiger Wind, d.h. wir könnten die Südküste entlang segeln mit gutem Wind und keine Wellen.

An jedem Kap steht ein wunderschöner Leuchtturm! Seine Signale sieht man sehr sehr weit und auf der Seekarte kann man nachsehen, wie die Lichtsignale sind. So haben sie früher navigiert.

Ganz selten sieht man auch alte traditionsschiffe wie dieser 3-Master hier. Z.B. das Gucci Schiff ist auch ein solcher 3 Master, natürlich in gold.

Gesagt getan!

Das hat auch wunderbar geklappt aber je näher wir zum Kap kommen umso mehr rasende Motoryachten fahren knapp an uns vorbei um in die Süd Bucht zu gelangen, andere wieder zurück. Es ist schlimmer Verkehr, wie auf der Autobahn. Nur dass jedes Schiff eine riesige Heckwelle hinterlässt, auf der man dann hin und her gerissen wird, das Segel flattert. Das Arme Schiff.

Wieso können sie nicht Abstand halten und wieso gibt es hier keine Geschwindigkeits Beschränkungen, ist doch Naturschutz Gebiet. Achtsamkeit gibt es gar nicht mehr wenn es um die riesigen Yachten geht. Als wären sie alle unter Drogen.

Ziemlich geschlaucht kommen wir am Kap an. Es wäre so eine wunderschöne Strecke an der Steilküste entlang, mit vielen Höhlen und Ablagerungen, aber leider waren wir beschäftigt unser Schiff in jede Heckwelle hinein zu lenken und danach wieder raus.

Dazu kommt noch dass es Sonntag ist und August und das ist Hochsaison!

Kurz nach dem Kap kommt eine Seichtstelle mit himmelblauem Wasser, so richtige “WAU” Stelle. Fasziniert starren alle ins Wasser, nicht türkis sondern himmelblau. Natürlich liegen hier auch schon unendlich viele Yachten und Boote vor Anker. Wir stellen uns trotzdem dazu. Hier muss man einfach bleiben.

Es ist schrecklich wie die Motorboote und Yachten sinnlos mit Vollgas auf und ab pressen und Sprit verbrauchen und das stört niemand, aber Sparpakete werden geschürt. Ich bin nicht jemand, der jammert oder sich beschwert, aber wenn ihr das seht…… und in so eine Yacht passen gleich mehrere Liter Diesel…… wofür, nur um sie herzuzeigen! Sehr traurig ist das!

Abends wird es zum Glück ruhiger. Fast alle fahren wieder in ihren Hafen zurück, natürlich mit Vollgas, nur ein Paar Segler bleiben vor dem kleinen Ort im blauen Anker über Nacht.

Montag: ich bin schon wach und schwimme in dem wunderschönen, noch ruhigen, glasklaren, himmelblauen Wasser.

Es ist ein Traum und es wird mir so abgehen dieses Blau!!!!!

Aber bald werden die Raser wieder kommen.

Wir fahren hoch nach Mahon, in die Hauptstadt. Wir brauchen Treibstoff für die lange Überfahrt und Essen.

In Mahon ist auch alles überfüllt und es dauert eine Weile bis wir einen Ankerplatz finden, der uns gefällt, wo wir auch ruhig von Bord gehen können, der Anker gut hält und wir in niemand anderen hineintreiben.

Es klappt! Wir finden den großen Eroski Supermarkt wieder an der Hauptstraße und sind brav angestellt an der Tankstelle mit vielen anderen Booten.

Abends wird es ganz ruhig beim Schiff und sehr sehr warm ist es noch. wir liegen im Trampolin und schauen zu den Sternen. Es ist recht dunkel in der Ankerbucht. Die Stadt ist ein Stück entfernt.

Dienstag: wir bleiben noch, holen nochmal Lebensmittel und nochmal ein paar Kanister Treibstoff.

Das Schwimmen ist hier nicht so besonders. Es sind viele Boote, Franzosen haben meist keine Toilette an Bord und die kleinen Familienboote mit den ganzen Familien schon gar nicht. Wenn ich mich abkühle im Wasser, dann nur kurz. Abkühlen kann man eigentlich nicht sagen, es hat 29 Grad und tauscht sich nicht sehr.

Wir haben immer noch Hitzewelle. Dazu kommt, dass es abends nicht abkühlt, was ein wenig anstrengend ist zu schlafen, wenn der Wind einschläft.

Es gibt hier tolle Sehenswürdigkeiten, die Altstadt, das Fort – wir hatten schon mal eine Führung wie Daniela da war, die Pestinsel, das alte Krankenhaus. Die Stadt hat eine alte Geschichte als Handelshafen. Aber es ist unmöglich bei dieser Hitze. Seit 6 Wochen gibt es keine einzige Wolke, nur Schönwetter – ein Azorenhoch, dass so stark ist, dass es alle Tief fernhält und Hitzewelle.

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