Freitag, 9.8.2013 – Mistral weht, aber vorerst noch nicht so stark!

10:30 wir haben 12 Stunden geschlafen, aber war auch nötig nach diesem heissen Tag in Marseille. gut ausgeruht kriechen wir aus unseren Betten. Kühl ist es draußen, trotz blauem Himmel und Mistral weht. Mistral bringt ähnlich wie Bora blauen Himmel und verbläst die restlosen Wolken und die Luftfeuchtigkeit sinkt meist auf 20 Prozent.

12:30 Wir schon in unseren gebogenen Sportschuhen und wollen heute zum Fort hinaufgehen. An wegfahren ist nicht zu denken, denn der Wetterbericht sagt 40 Knoten Wind voraus. so gehen wir einfach immer bergauf und erkunden die Insel von oben. Aufgrund der niederen Luftfeuchtigkeit des Mistrals können wir weit sehen und genießen die Aussicht. Ab und zu kommen stärkere Böen vorbei und wir müssen uns gut breitbeinig hinstellen.

Von oben sehen wir auch wo sich die Boote vom Vortag, als noch Südost Wind war, hingeflüchtet haben. Logischerweise auf die andere windabgewandte Seite in die Fischzucht Bucht hinein. Hier liegt es sich gut auch bei Mistral stellt Kurt fest.

 

Wir verbrauchen hier in dieser Marina unser ganzes, übriges Urlaubsbudget, wenn wir nicht bald weiterfahren und sei es auch nur aus dem Hafen raus.

Wir gehen zurück zum Schiff, um die Wasserflasche erneut zu füllen und uns kurz zu stärken, dann gehen wir weiter auf die andere Seite der Insel. Ich hab meine Schwimmflossen und meinen Badeanzug mitgenommen. Vielleicht finden wir ja eine Bucht, wo ich schwimmen kann.

Mistral wird stärker, wir gehen weiter. Am Cap der Insel ist ein Wegweiser zur Badebucht, dem folgen wir. Er führt rund um die Insel, an einen kleinen, türkisen Strand, aber hier bläst der Wind ziemlich heftig übers Wasser, durch die Bucht. Trotzdem möchte ich jetzt ein bischen ins Kühle naß gehen und eine Runde strampeln.

Es ist etwas mühsam im Mistral zu schwimmen, aber es geht. Raus aus dem Nassen, marschieren wir weiter und wollen über den Bergkamm zurück zum Hafen gehen. Aber nach den ersten Schritten bergauf, spüren wir, daß der Mistral so zugelegt hat, daß wir nicht mehr bergauf gehen können und uns an den Felsen anlehnen müssen, um nicht umgeworfen zu werden. Gut dann eben den alten Weg wieder zurück. An einer schönen Aussichtsstelle machen wir halt und blicken aufs Meer. Der Wind hat so zugelegt, daß es die Wasseroberfläche in den Böen bereits stark verweht.

17:00 Allem Wind zum Trotz fahren die Schnellboote von unserem Hafen nach Marseille und zurück und immer wieder hört man Passagiere aufschreien, weil sie wohl naß geworden sind in einer Welle.

Das muß schon Windstärke 8 sein, wenn die Böen den Wind bereits weit übers Wasser verwehen.

Wir gehen weiter und müssen öfters stehen bleiben, da der Wind so stark ist, daß wir keinen Schritt mehr machen können. Viele Menschen sind unterwegs zum Schnellboot, dass sie zurück nach Marseille bringt. Sie alle waren auf Badeurlaub auf der Insel und müssen jetzt im Sturm zurückfahren. Ich bin zum Glück schon da, denn heut möchte ich nicht nach Marseille.

Wir mühen uns gegen die Gewalt des Windes zurück zum Schiff. Unsere Nachbarn am Steg haben Probleme mit dem Wind, da das 1. Boot natürlich durch den Winddruck auf das nächste drückt und so weiter. Kurt hilft mit einer 100m Leine aus und so können sie sich auf der anderen Seite noch absichern und wegbinden.

Alle stehen vor ihren Booten und schaun, ob alles in Ordnung ist oder ob jemand Hilfe braucht. 44,6 Knoten kann ich an der  Anzeige erkennen – unglaublich.

Gut daß wir jetzt nicht irgendwo vor Anker liegen, sondern geschützt hier in der Ecke des Hafens.

0:00 Während ich hier sitze und schreibe wütet der Mistral weiter, aber niemand interessiert sich weiter dafür, alle  sind entweder noch in den Lokalen oder schon im Bett. ich kann mich nicht so gut an die lauten Geräusche des Windes und der Leinen gewöhnen.

Na mal sehn, ob ich schlafen kann.

 

 

 

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