Sonntag, 11.8.2013 – wir haben noch 120 Seemeilen bis in den Heimathafen

6:00 Wir haben einen besonderen preis bekommen in der Marina, wenn wir vor 7:00, bevor alle da sisnd, den Hafen verlassen. Somit hat unser Wecker um 6:00 geläutet und um 6:30 waren wir schon draussen.

Es weht noch Mistral mit ca 15 Knoten, die Böen bis zu 30 Knoten sollen aber im Laufe des Tages weniger werden. Aus dem Hafen raus, steuern wir an die Festlandküste zu. Dort jagen die Böen aber übers Wasser, daß wir zeitweise 28 Knoten haben. Besser wir fahren mit dem Motor mal weg von hier. Vor uns, neben uns und hinter uns laufen riesige Kreuzfahrtsschiffe, mit Lotsenbooten nach Marseille ein. Hier einfach weg und nicht mit Segel hantieren.

1 Stunde wehen Böen die Küste entlang durch jeden Felsspalt, dann werden die Wellen kleiner, da wir in Landnähe fahren. Nach der Karte suchen wir eine kleine Ankerbucht und tun erstmal frühstücken.

Der Küstenabschnitt, wo wir jetzt sind ist die Provence.

Unser Schiff ist voller Libellen. Überall sitzen gelbe, orange und rote Libellen. Wir fahren weiter, die Libellen halten sich überall an und fahren mit.

  

Die nächste geschützte Stelle wie es scheint ist die Bucht vor Golf de Fos. Ein paar Segelboote und Motorboote stehen hier vor Anker. Kurt zerlegt die Benzinpumpe und überprüft die Filter am alten Perkins. Er stirbt manchmal einfach ab.

Die Wasserthemperatur beträgt bei türkisblauem Wasser 16,5 Grad. Das gibt´s doch nicht. Wenn man im Schiff zur Dusche runter geht, spürt man daß das Schiff in so kühlem Wasser steht und auch diese Räume kühl sind. Schade, ich wär schon gern ein paar runden geschwommen.

Der kleine Badestrand ist so voll, wie ich noch nie einen Strand gesehen hab.

Im Laufe des Nachmittags fahren alle Boote weg. Am Abend stehen wir ganz alleine in dieser großen Bucht! An der Küste gibt es ein paar Lichter und eine Straßenbeleuchtung, ab und zu fährt weit draußen ein Kreuzfahrtschiff vorbei.

Der Wind kommt aus N bis Nw und wir haben 10 Knoten. So kanns bleiben die ganze Nacht.

22:00 ein Segelboot schleicht durch die Nacht und legt seinen Anker neben uns aus. Wir pfeifen und geben Lichtsignale. So groß ist die Bucht, was tut er denn da? Wenn der Wind dreht oder sein Anker nicht hält, kracht er mit uns zusammen. Trotz aller Signale von uns, ankert er weiter, dreht alle Lichter ab und geht schlafen.

Was nun? Kurt spielt mit dem Gedanken, umzuankern, aber es ist ja schon finstere Nacht und wir haben so drauf geachtet, daß der Anker im Sand liegt und nicht im Seegras, weil er dort besser hält. Das geht natürlich in der Nacht nicht. Wir einigen uns, den Rest unserer Kette noch ins Wasser zu lassen, was uns auch ein Stück von ihm entfernt.

Unglaublich sind die Menschen manchmal.

 

 

 

 

 

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