Mittwoch, 16.7.2014 – Wir gönnen uns noch eine Stunde Schlaf und Morgenimpressionen!

6:30 immer noch keine Uhrzeit für mich, ich funktioniere nur maschinell. Wie hab ich das früher nur gemacht mit dem Aufstehen, aber wahrscheinlich ist es bloß Gewohnheit.

Bisschen Frühstück und dann anstarten. Unsere Batterien, die Kurt vor 2 Jahren im April nicht abgedreht hat melden sich mit Überlast, weil ich meine Nespresso Maschine eingeschaltet hab. Wir werden nächstes Jahr neue brauchen.

Die Sandbank gibt´s uns heute. Es ist schwierig rauszukommen, wenn man nicht brav zum Seezeichen fährt. Immer wieder wird es bedrohlich seicht. Man sieht schon lange keine Sandbank mehr, ist immer noch 2 m Wassertiefe oder weniger, für Segelboote ungünstig. Wir kämpfen uns raus – na war nicht so schlimm, müssen nur den Tiefenmesser im Auge behalten und Richtung Seezeichen fahren. In der Nacht möchte ich da nicht ranfahren als Unerfahrener.

Weiter geht’s Richtung Marseille. Wir sind 4 Segelboote, die gleichzeitig in die gleiche Richtung fahren. Natürlich Wind von vorne, aus Osten, d.h. Motoren.

Das Wasser ist hier gar nicht blau, sondern eher grau, braun, weil so viele Flüsse einmünden.

Wir  fahren an der 5m Grenze. Das Land ist hier so flach, nur Sand, dass man es kaum sieht. Es sind aber so viele Netze ausgesteckt, dass wir unentwegt Fähnchen auszuweichen müssen. Weiter raus, ins Tiefere Wasser, anders geht das nicht. Denn es nervt mit den kleinen Fähnchen, die man immer erst in letzter Minute sieht, da sie so klein sind und dann ausweichen muss, schon kommt das nächste auf der anderen Seite.

Die 3 Segelschiffe fahren im tieferen Wasser, an der blauen Zone im Seeprogramm.

Am Morgen, wenn die Sonne ganz tief steht, ist eine wunderbare Zeit zum Genießen. Man sieht zwar nichts ohne Brille und benötigt sogar eine Kappe. Normalerweise bei Wind fahren wir immer mit Haube, um die Ohren zu schonen, denn auf der Windseite ist es meist kühl.

Die Morgensonne steht ganz tief und das Sonnenlicht erzeugt hunderte von Sternchen am Wasser. Vorne am Bug zu stehen und aufs Meer zu schaun, das kann was! Zeit verliert ihre Bedeutung.

11:00 Wir haben in der Zwischenzeit Code Zero, das Leichtwindsegel gesetzt, wieder abgenommen, da zu viel Wind und zu viel Beanspruchung für das dünne Material. Na gut, Großsegel rauf, zu wenig Wind Genua dazu.

Wir konnten die Rollgenua gestern nicht reparieren, da es am Abend nicht windstill wurde und das Ausrollen am Ankerplatz zum Fiasko wurde. Aber durch Schütteln ist es wieder zusammengerutscht und wir verwenden es weiter.

Schön langsam wird das Wasser blau und sauber, aber laut Themperaturanzeige hat es nur 17,9 Grad. Wo sind wir da hingeraten!

Schönes, türkises Wasser, drunter ist sicher weißer Sand, sonst wärs nicht so türkis.

Je näher wir zum Rhone Delta kommen, umso brauner und grauer wird die Wasserfarbe und wir haben alles voller Mücken: Mutter Gelse führt ihre tausend Kinder aus.

Heute gibt´s eine richtige Kalorienbombe zum Kaffee. Eine Schnitte französischer Schokotorte hat 450 Kalorien und besteht nur aus 44% Butter, Zucker, Kakao und Eiern. Da  zahlt sich Kuchen essen aus und schmecken tut er urfett und süß, als ob ich eine ganze Tafel Schokolade auf einmal in den Mund nehmen würde.

13:00 Ein Krach vom Motorraum, grad als Kurt sich vorne hinlegen wollte und dann ein lauter Pfeifton. Den ganz neuen Keilriemen hat es völlig abgefetzt, warum wissen wir noch nicht.

Wir fahren ohne Keilriemen weiter.

Ab Marseille ist milderes Klima, wir ziehen einige Kleidungsstücke aus! Hier gibt es wunderschöne Inseln, Naturschutzgebiet, Tauchplätze, allerdings hat das Wasser nicht mal 20 Grad.

18.30 Wir umrunden meinen Engelsflügel, den Felsen aus Sandgestein, der für mich wie ein Flügel aussieht und erreichen La Ciotat! Super, wieder 80 Seemeilen geschafft.

20:00 Es ist so heiß hier, aber leider geh ich nicht schwimmen, da ich 2  rote Quallen gesehen hab und das Wasser nur 20 Grad hat.

Wir besuchen den Ort und gehen durch den Markt.

Ich kaufe ein riesiges Yogatuch, mindestens 2x2m groß mit Bemalung.

Freu mich riesig drüber.

Das Wetter ist großartig und auch schön warm, wir freuen uns!

Ich wünsch euch eine gute Nacht bis morgen!

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.

Comments are closed.