10.7.2016 auf 11.7.2016 ! Wir brechen auf nach Mallorca!

11.00 Wir hatten eine sehr heiße, Gelsenreiche Nacht, so mit dem Schiff an die heiße Kaimauer gekuschelt. Kein Lufthauch kam da durch und die Gelsen haben sich an uns gelabt. Ausgeschlafen sind wir wirklich nicht, aber Tatendurstig.

Wir verlassen die Marina Badalona und fahren raus aufs Meer. Badalona ist leicht zu erkennen an den 3 Kraftwerkstürmen und liegt neben Barcelona. Das Kraftwerk ist aber bereits aufgelassen.

Der Wind hat zwischen 10 und 15 Knoten und wir können 6,5 Stunden hart am Wind zwar, aber zeitweise doch mit 50 Grad mit beiden Segel aufgezogen segeln.

Selbst die Reikiflagge ist mit und auch schon montiert zu unserem Schutz!

Der Skipper hat alle Segel gut getrimmt und braucht eine Pause und betrachtet kritisch sein Werk!

Dann wird der Wind immer schwächer, wir haben immer noch das Großsegel gehisst weitere 2,5 Stunden. Dann gehts nurmehr mit Motorkraft.

Wir sind völlig alleine am riesigen Meer, nur Bojen von Fischernetzen sind hier Kilometer lang gesteckt, so weit draußen vom Land. Da können sich natürlich auch Delphine und Schildkröten verfangen in diesen endlosen Netzen und dann ersticken. Find ich schrecklich!

Aber wirklich alleine, kein Schiff weit und breit, nur ein paar Möwen ab und zu…. und der Mond als Begleiter!

Zwei mal können wir direkt vor dem Schiff eine “Fressorgie” wie Kurt es nannte beobachten. Große Fische springen aus dem Wasser und jagen scheinbar einen Schwarm, vielleicht kleine Sardinen. Wer von den kleinen Fischen den Makrelen oder Thunfischen, oder was es eben waren entkommt, landet im Schnabel der Möwen. So ist das Leben. Hart und gerecht.

Nach ca 8 Stunden Fahrt ist keine Festlandküste mehr zu sehen, nurmehr ein paar Wolken erinnern dass dort Festland ist. Wir fahren und fahren, es ist lau und mild, fast kein Wind und gute Sicht.

Sonnenuntergang am Meer “Fotoserie die Tausendste”, aber trotzdem immer schön und immer anders.

Nachdem die Sonne untergegangen ist, darf ich ein bisschen vorschlafen, was mir aber immer nur kurz gelingt, wenn Kurt am Steuer sitzt. Sonst bin ich trotzdem auf und halte Wache.

Der Mond begleitet uns seit nachmittag, obwohl er erst seit 3 Tagen wieder zunimmt ist er ständig rechts von uns auf der Fahrt mit dabei. Danke lieber Mond!

Sterne sind zu sehen, immer mehr, immer dichter, die Milchstraße, Sterne rundherum bis zum Horizont. Ich hab noch nie so einen Sternenhimmel erlebt. Da bleibt uns die Sprache weg. Wau!

So fahren wir beinahe windlos bis zum Morgengrauen. Ein Kreuzfahrtschiff fährt beinahe 2 Stunden neben uns, als unser Begleiter, find ich nett. Wir waren eh so lange allein am Meer, ohne Handy Empfang, ohne Internet aber mit Radar und Funk!

Kurz vor der Dämmerung überholen uns 5 Kreuzfahrtsschiffe mit voller Beleuchtung. Wollen die alle nach Mallorca?

Endlich dämmert es !

Sonnenaufgang ist erst um 7.25 aber dafür genau am Kap vor der Insel. Das ruhige Wasser bekommt einen orangen Farbglanz, sieht toll aus!

Schon Stunden vor der Dämmerung ist Land zu sehen und es sieht im Finstern so nah aus, obwohl es noch viele Seemeilen entfernt ist. Das war sehr enterisch für mich so in die dunkle Nacht zu fahren und auf der linken Seite ist Land zu sehen und ich glaub ich kann schon rübergreifen.

Der Sternenhimmel hat mich immer wieder entschädigt. Sonst ist es stockfinster. Hui!

8.00 Wir erreichen die südlichsten Spitze von Mallorca, fahren aber weiter in den Osten, um einen sicheren Ankerplatz zu finden und vor allem ein bisschen zu schlafen – das ist jetzt wichtig. Kaffee für den Skipper!

9.45 Wir liegen in einer kleinen, sicheren Ankerbucht Santa Ponsa auf türkisem Sandgrund vor Anker und gehen mal ein bisschen ausrasten.

Zuerst natürlich schwimmen, dann bisschen schlafen.

Froh und glücklich sind wir, hier zu sein und dass das Wetter für die lange Überfahrt so friedlich war. Wir haben´s wirklich schon anders erlebt, voriges Jahr, nicht wahr Wolfgang?

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