Montag, 22.8.2016 – Mistral weht noch….

d.h wir bleiben noch!

Schwimmen als Morgensport ist schon längst von der Tagesordnung verschwunden. wir hatten schon 27,3 Grad vor einigen Tagen, jetzt schafft das Meer es mit Mühe auf 20 Grad. Zu kalt für meinen Rücken.

Am Nachmittag sollte der Mistral aufhören. Wenn sich das Meer beruhigt über Nacht und der Wind wieder dreht, können wir unsere letzte Etappe in den Heimathafen angehen.

Wi wollen heute nochmal zur Zitadelle und nochmal die dicken Mauern und großen Grünflächen abgehen. Das war ein schönes Gefühl und landschaftlich wirklich ein Erlebnis. Dahinter die Hügel mit den Ansiedlungen und weiter dahinter Berge, soweit das Auge reicht.

Die Fernbehandlung meines Meisterschülers hat gut getan und Kurt´s kleine Massage gestern Abend mit Kokosöl auch. Meinem Rücken geht es besser. Bisschen Yoga geht schon aber sehr achtsam.

Die Luftfeuchtigkeit ist durch den trockenen Mistral auf 12% getrunken. Jetzt heisst es, nach der Nacht, wirklich viel Flüssigkeit zu uns nehmen, um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Der horizont ist kontrastreich und scharf, kein bisschen Luftfeuchtigkeit, blitzblauer Himmel. Wenn man vom kalten, trockenen Wind absieht, ist es richtig schön sommerlich zur Zeit. Mistral ist wie Bora und bringt immer blauen Himmel, löst die Wolken und bläst solange, bis alles weg ist.

14.00 Wir sind gestärkt und bereit für den Landgang, als plötzlich wieder Starkwind einsetzt, mit bis zu 25 Knoten. Am Strand wird der Sand durch die Luft gewirbelt, die Tretboote haben es schwer nicht verweht zu werden.

Ich glaube, wir warten noch ein wenig mit dem Landgang. Laut Wetterbericht soll der Wind schwächer werden und heute Abend aufhören.

Kurt beobachtet Mutter, Kind in einem Tretboot, das immer weiter rausgeweht wird vom Strand. Als das Tretboot an den Klippen anstößt springen Mutter und Kind aus dem Tretboot. Das Boot treibt Herrenlos weiter.

Der Vermieter kümmert sich nicht. Erst als es ganz weit draußen ist, fahren 2 Italiener von einer großen roten Motoryacht aus, um es zu bergen. Traurig, dass sich niemand von den Spaniern gekümmert hat. Es wäre doch Aufgabe des Vermieters die Menschen vorzuwarnen, dass Wind kommt und sie nicht hinausfahren sollen, weil sie es nicht mehr zurück schaffen. Unglaublich. Auf Mallorca hat dies meist gut funktioniert und Boote haben dann die rausgetriebenen wieder zurückgeholt und geborgen. Hier kümmert sich niemand.

Ein Jetski kentert und braucht Hilfe eines 2. Jetskies, um das laute Ding wieder aufzustellen. Viel Action bei so viel Wind ist hier!

Ich hör Burschen Stimmen während des Schreibens meines Blogs und trau meinen Augen nicht. Zwei Burschen klettern die Ankerkette hoch und stehen auf unserem Schiff. Ich brülle sie an, was sie hier tun, sie sollen sofort mein Schiff verlassen, sonst ruf ich die Polizei. Sie dachten, es ist niemand darauf. Unglaublich! Ein Dritter hängt noch an der Ankerkette. Ich schrei sie nochmal an, sie sollen sofort verschwinden, sie können doch nicht auf ein fremdes Schiff steigen. Ich ruf die Polizei, sag ich nochmals ganz deutlich in englischer Sprache. Nein bitte nicht, kommt von einem von ihnen und sie springen zurück ins Wasser. Das ist ja kaum zu glauben, was ich da erlebe!

Ich möchte nochmal an Land, noch ein paar dinge besorgen und dann versuchen ein kleines Stückchen zu laufen und zu sehen, was mein Rücken dazu sagt. Kurt bringt mich an Land.

Laufen ist ok, ich spür ein wenig meinen Rücken, aber nicht schlimm. Bin auch sehr vorsichtig und dreh bei der Hälfte um und geh den Rest zurück. sicher ist sicher, wollen wir nicht übertreiben.

20.00 Der Wind lässt nach, das Meer wird ruhig. Jetzt nochmal auf mein Standup Board. Vielleicht ist es ja das letzte Mal für heuer. Ich paddel in den Sonnenuntergang hinein, bin ganz allein am Meer, wunderschön ist es, kann gar nicht aufhören.

21.30 Wir fahren nochmal an Land, dieses Mal in die andere Richtung. Hier kann man stundenlang die Strandpromenade abgehen, weil die Bucht von Roses einfach so riesig ist.

Am Boden haben Verkäufer, zu 99% Schwarze, ihre Waren ausgebreitet. Gute Fälschungen bei Nike , Adidas, Taschen, Gürtel,……

Ich kaufe bei einem Indio in Indianerkleidung, ein wunderschönes blitzblaues Tuch für zuhause mit Traumfänger Muster. Es war das einzige in dieser leuchtenden Farbe und blau hab ich noch nicht. Dieses Tuch darf bei meiner nächsten schamanischen Reise aufgelegt werden mit ein paar Muscheln und anderen Meeres Utensilien.

Knapp vor Mitternacht sind wir wieder zurück. Genug gegangen. Kurt wünscht sich noch einen Kaiserschmarren, dann fallen wir ins Bett.

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