Montag, 1.7.2013 – wir verlassen Saint Cyprien und endlich geht’s los!

6:15 wir sind bereit zur Abfahrt und haben alle Leinen losgebunden, die beiden grossen Fender noch im Auto verstaut (das Auto ist bis zur Decke voll mit Dingen, die wir aus dem Schiff ausgeladen haben – es geht ja immer noch um Schiff leichter machen!) und fahren raus aus dem Hafen von Saint Cyprien, rein in den Sonnenaufgang.

Lady Sunshine und Mr Moon – Wie auf der Hinfahrt im Auto ist auch jetzt der Mond unser Begleiter.

10:00 ein paar Delphine sind von Ferne aus sichtbar. Näher kommen sie nicht.  Es ist wunderschön zu fahren, ganz ruhig und die Sonne scheint. Zu wenig Wind zum Segeln, so fahren wir mit Motor.

Frühstück gibt’s während der Fahrt, das ist bei einem Katamaran kein Problem zu kochen.

Flaggenparade, unsere Flagge wird aufgezogen!

14:00 ich sehe am Horizont eine milchige Wand, schnell näher kommend. Was ist das? Ich zeige Kurt diese Wand – es dauert nur ein paar Minuten und schon erkennen wir, daß eine Nebelwand auf uns zukommt. Das brauchen wir aber jetzt nicht, denk ich noch.

Hoffentlich sehen uns die anderen, wir sehen ein paar Schiffe im Radar. Der Nebel bleibt, die Sonne kann nicht mehr durch und es wird bissig kalt. So etwas hab ich noch nie erlebt. Einmal haben wir in Griechenland am Ufer Nebel gesehen, aber so eingeschlossen, daß man nichts mehr sieht, haben wir noch nie erlebt. Dazu kommt diese Kälte. Wir haben unsere dicken Schiffsanzüge an und drunter noch einiges an T-Shirts und Westen.

Einmal kurz nach vor sehen und dann wieder hinter dem Dach verstecken wegen des eisigen Fahrtwindes. Wir haben Hauben und Kapuzen auf, nur Handschuhe wären jetzt noch cool und vielleicht warme Stiefel. Der Nebel scheint nicht enden zu wollen und es ist mehr als verwirrend. Wir navigieren anhand des Radars und des Gps.

Der Wind wird stärker, kommt aus Süd, die Wellen kommen aus Südost, was das Meer ziemlich aufwühlt. Wo ist der nächste sichere Hafen. Laut Karte noch ca. 5 Stunden. Das ist zu lang.

Die Wellen werden größer, das Meer rippelig und der Wind stärker. Durch die rauhe See bewegt sich alles im Schiff und plötzlich gibt’s einen lauten Krach. Das Funkgerät im Oberkasten, das Kurt hineingestellt hat bei der Ausfahrt, ist mit einem Satz herausgesprungen und hat Kurt´s neue, teure selbsttönende Brille erschlagen. Klirr!!! Kaputt!!!

18:30 Ich seh auf der Karte Saint Marie de la Meer, eine riesige Bucht, Sumpflandschaft, Sandstrand. Bis hierhin und nicht weiter. Laut Seekarte nähern wir uns dem Strand aber es ist noch nicht viel zu sehn. Nur sehr langsam wird der Nebel lichter.

Plötzlich wie auf Abruf ist das Meer ganz glatt, von einem Moment zum nächsten. Eine richtige Abgrenzung macht dort das Meer und keine Wellen kommen in die Bucht. Vielleicht ist das Süßwasser von den mündenden Flüssen, das sich nicht sofort mit dem Meer mischt. Ich möchte gerne hier bleiben und übernachten und auf keinen Fall weiterfahren.

Wir ankern in 4m Tiefe, zum 1. Mal seit wir die neue Kette montiert haben.

Rein in die Küche und einheizen und kochen, damit uns warm wird.

21:00 wir sind schon im Bett, zugedeckt bis zu den Ohren und überglücklich über die ruhige See und hoffen auf eine ebenso ruhige Nacht. Auf den Wangen sind wir ganz aufgebrannt, wie nach einem langen Winterspaziergang in eisiger Kälte bei Eisregen!

 

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