1.7.2015 – wir haben entschieden, heute fahren wir!

Wir haben alle 3 großartig geschlafen und bereiten uns ein großes Frühstück.

Plötzlich wird es ungewöhnlich kühl im Schiff, obwohl 11.00 und normal sehr heiß um diese Zeit. Ich schau mal raus, was da los ist – totaler Nebeleinfall, man sieht gar nicht mehr zum Zug und zu den Bauten,…… der Nebel wird stärker, man sieht die Nachbarschiffe nicht mehr. So ein Naturschauspiel kennen wir von Frankreich, da hatten Kurt und ich mitten am Meer plötzlich vollen Nebel und haben nurmehr bis zum Bug gesehen und gehofft, daß uns andere Schiffe vielleicht im Radar sehen.

Nach 2 Stunden ist der Spuk vorbei. Hier im Hafen stört mich solche eine nebelwand nicht, am Meer bei Wind brauch ich bitte keinen Nebel.

So noch die letzten Vorbereitungen und Aufräum Arbeiten, dann Eintrittskarte zurückbringen und ablegen und meinen selbst gehäkelten Hut noch schnell ausführen.

   

Ein bißchen mulmig ist mir schon, wer weiß wie lange wir unterwegs sein werden. Die meisten Wetterberichte sagen gutes Wetter voraus.

Wir verlassen den Hafen von Badalona, 12 Knoten Wind wie angesagt, aber verdächtig große Wellen.

Wir denken die großen Wellen sind von den Fähren und Frachtern, die ständig Barcelona anlaufen. Doch auch weiter draußen am Meer sind sie noch da und werden sogar noch stärker. Sie werden sich schon beruhigen. Wolfgang hat die Angelleine im Wasser und wir fotografieren den Sonnenuntergang, trimmen das Boot perfekt und versuchen uns von den Wellen, die das Boot schütteln, nicht stören zu lassen.

Schließlich sind wir ja noch lange hier am Wasser unterwegs.

Eine Libelle kommt zu Besuch und rastet auf den Stricken. Ein großes Kreuzfahrtschiff “Mein Schiff” kreuzt sehr knapp unseren Kurs.

  

Es bleibt nicht bei den angesagten 12 Knoten Wind. Wind und Wellen werden stärker.

0:00 wir haben Sturm, über 30 Knoten und Meter Wellen. Reffen, reffen, reffen,……alles was geht.

Wir haben schon 9 Knoten Geschwindigkeit drauf und nur langsam wird das Schiff langsamer. So geht es weiter 2 Stunden. Müdigkeit macht sich trotz Adrenalin breit. Jetzt ist keine Zeit zum Schlafen, sondern höchste Aufmerksamkeit. Wir haben Schwimmwesten an und Kurt und Wofgang klicken sich an, wenn sie zum Reffen zum Mast steigen. Niemand darf jetzt ins Wasser fallen.

Das einzige Glück war, daß es auf Grund des Vollmondes nicht finster war. So konnten wir trotz Nacht ganz gut sehen.

2.7.2015

2:30 Das Wetter beruhigt sich, Gott sei Dank!

4:00 Der Wind ist fast aus, wir versuchen abwechselnd ein bißchen zu schlafen. 1-2 Personen halten Wache.

6:30 Sonnenaufgang und leichter Wind.

7:30 Wir haben schon wieder 20 Knoten Wind, wieder reffen, was jetzt schon richtig schnell geht von der Mannschaft. Großartig haben Kurt und Wolfgang zusammengearbeitet.

12:00 Wir erreichen die erste Bucht in Mallorca, Solla und sind überglücklich. Wir haben´s geschafft und allen geht es gut und wir haben wunderbar zusammen geholfen und unterstützt. Wolfgang war eine große Hilfe.

  

Wir sind glücklich und gehen mal ein bischen schlafen und danach schwimmen!

20:00 Es gibt frischen Lachs und Petersilkartoffel in der Bordküche, danach wollen wir in den Ort.

22:00 Den hübschen Ort besuchen, fällt leider ins Wasser, da Südsturm beginnt, genauso heftig wie gestern Mitternacht. Im Hafen entsteht in Kürze ein furchtbarer Ankersalat, Boote werden weggerissen, da der Anker nicht hält und reißen andere Anker und damit Boote mit. Es geht bis auf 32,5 Knoten hinauf.

Erst nach 2 Stunden wird es leichter. Viele Boote hat es weggerissen, die dann einfach aufs Meer rausgefahren sind. Wolfgang war völlig aufgeregt, da er so etwas noch nie erlebt hat.

Niemand schaut auf den schönen Vollmond vor lauter Aufregung. Auch wir haben aus Sicherheitsgründen den Motor laufen, falls uns jemand lösreißt, können wir unseren Anker unterstützen und müssen nicht erst anstarten.

Welch aufregende Nächte!

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.

Comments are closed.